Einführung
Die Bezeichnung dieser Sportart muss man sich erstmal auf der Zunge zergehen lassen, denn eigentlich will nichts von den Bestandteilen so recht stimmen. Und das liegt an der Übersetzung aus dem Englischen „canoe-polo“. „Canoe“ betitelt nämlich zunächst nicht weiter differenziert alles schwimmende und zu bepaddelnde Gerät – und „Polo“ alle Sportspielarten mit dem Ball. Kanupolo gibt es im Deutschen Kanu Verband offiziell seit 1926. Und eine Version behauptet, der Sport sei zu der Zeit von der Polizeistaffel in Hamburg entwickelt worden.
Noch ist Kanupolo keine olympische Disziplin, aber es gibt in Deutschland eine Bundesliga (Herren und Damen) und jährlich stattfindende Deutsche Meisterschaften (seit 1970), Europa- und Weltmeisterschaften.
Also nochmal von vorn: Was ist und wie geht Kanupolo?
Basics
- 1 Wasser-Spielfeld (ideal: mit den Maßen 25 x 35 m)
- 1 Ball
- 2 Tore (ideale Größe: 1 x 1,5 m; Höhe zur Wasseroberfläche: 2 m)
- 2 Teams, bestehend aus mindestens je 5 SpielerInnen mit dem entsprechenden Material
- 2 Halbzeiten 2x10 Min.
Material
- 1 Poloboot
- 1 Doppelpaddel 1 Weste
- 1 Helm mit Visier
unabdingbare Soft-Skills
- Kontaktfreude (zu Wasser, Menschen, Bällen, Booten, Paddeln)
- Lust und Biss
- Reaktionsschnelle
- Teamgeist
- Fairness
erwerbbare und hilfreiche Soft-Skills
- Bootsbeherrschung
- Paddel- und Wurftechnik
- Eskimorolle
- Raum- und Spielverständnis
- Regelkenntnis
Taktik
Kanupolo ist ein taktisches Team-Spiel – hierin am ehesten mit Basketball vergleichbar. Es besteht aus relativ festen Positionen der fünf Spieler (im Tor, im Vorder- und Rückraum des Feldes) und einem daraus resultierenden Set von Spielzügen, die im Idealfall unendlich variabel miteinander kombiniert werden. Abgesehen von den sogenannten Konterangriffen, die sich spontan aus Ballverlusten ergeben, ist das taktische Ziel eines Angriffs, „Lücken“ in die Verteidigung zu reißen und so den Ball mit Distanz- oder Nahwürfen ins Tor zu bringen.
Spiel
Ein Spiel besteht aus zwei Halbzeiten à 10 Min.. Bei Spielbeginn befinden sich beide Teams an der Torlinie der jeweils eigenen Spielhälfte; auf den Anpfiff hin fährt jeweils ein Spieler bis zur Spielfeldmitte, um den dort auf dem Wasser liegenden Ball in den Teambesitz zu bringen. Der Ball kann mit der Hand oder dem Paddelblatt genommen, balanciert und geworfen werden, allerdings darf kein Spieler ihn länger als 5 Sekunden halten – und nur wenn ein Spieler im Ballbesitz ist, darf er „gepusht“, d.h. ins Wasser geschubst werden. In unserem Training nimmt die Spieleinheit viel Raum ein – und macht natürlich auch am meisten Spaß! Hier kann man sich nach Lust und Laune austoben und verausgaben, ausprobieren und lernen. Gespielt wird bis zur Erschöpfung – bzw. bis zum Einbruch der Dunkelheit.
Einstieg im HKC
Der Vorteil an Kanupolo ist, dass man, sobald man sich einigermaßen im Kajak über Wasser hält, sofort mitspielen kann – unter dem Motto: Learning by doing! Wer also Lust hat, sich einmal ausprobieren, sollte einfach einmal beim Training vorbeischauen. Das vorbereitete Spielareal befindet sich im Alster-„Becken“ direkt vor dem Bootshaus und ist erkennbar an den beiden Toren und der rot-weißen Schwimmbojen-Begrenzung.
Der Ort bietet für Neugierige und potenziell Interessierte eine das Becken umlaufende Kaimauer, von der aus man das Training bequem verfolgen kann, sofern man sich nicht gleich ins Boot oder Gewimmel traut.
Kanupolo ist aufregend, vielseitig, gewitzt und auf den ersten Blick verdammt schnell – doch sieht es von außen viel unübersichtlicher und ruppiger aus, als von innen gefühlt, denn es sind, v.a. wegen der Verletzungsgefahr, einige (sinnvolle) Regeln einzuhalten.
Training
Trainiert wird im Sommer draußen, im Winter an einigen Wochenenden in der Schwimmhalle und die übrige Zeit „auf dem Trockenen“ in der Turnhalle. Unser Training ist selbstorganisiert und bietet für alle Niveaus einen Einstieg.
Material wird gestellt und ist ausreichend vorhanden.
Spielmöglichkeiten/Turniere
Es gibt übers Jahr verteilt Indoor- und Outdoor-Turniere unterschiedlichen Zuschnitts, d.h. für jedes Alter und jeden Leistungsstand sollte etwas dabei sein (Schüler / Jugend / Senioren / Damen / Herren / Mixed): Wir besuchen Damen- und Herrenturniere sowie die Deutschen Meisterschaften, aber auch Mixed-Turniere. Die sogenannten „Fun-“ oder auch Mixed-Turniere werden an unterschiedlichen Orten von den jeweiligen Vereinen oder meist auch dem Hochschulsport der Universitäten organisiert und finden meist an Wochenenden und in bunten Besetzungen und Spielgemeinschaften statt.
Auch Hamburg richtet Turniere und Spielmöglichkeiten aus: Anfang des Jahres das „Hamburger Hallenturnier“, im Frühjahr eines auf dem Stadtparksee während der von Globetrotter veranstalteten Globeboot und meist zum Ende der Saison ein Hamburg-internes Abschlussturnier; außerdem wird natürlich auch immer auf dem Sommerfest des HKC kräftig „gezockt“!
Orga, Kontakt
Wenn du dich fürs Kanupolo beim HKC interessierst, komm einfach beim Training vorbei oder wende dich per Mail/Telefon direkt an unseren Polowart. Dieser hat v.a. koordinierende Aufgaben, d.h. unsere Polosparte lebt vor allem davon, dass sich alle je nach Möglichkeit und Können in den laufenden Betrieb einbringen.